Eingebettete Systeme für Fahrzeuge

Ein modernes Fahrzeug verfügt über eine Vielzahl rechnergestützter Module, die spezifische Funktionalität bereitstellen. Besondere Bekanntheit haben das Anti-Blockier-System (ABS) und das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) erlangt. Während diese beiden Systeme sicherheitskritisch sind, weil sie direkt in das Fahrverhalten des Autos eingreifen können, gibt es auch weniger kritische eingebettete Systeme: Das Navigationssystem etwa oder auch ein Multimedia-Unterhaltungszentrum. Neuerdings werden eingebettete Systeme auch zur Motorsteuerung von Elektro-, Hybrid- oder konventionellen Fahrzeugen eingesetzt, um den Energieverbrauch zu verringern.

Bei sicherheitskritischen Anwendungen sind die Anforderungen an eingebettete Systeme offensichtlich: Sie müssen zuverlässig und zeitgenau ihren Dienst verrichten. Je mehr Sensoren zur Einschätzung einer Sitation herangezogen werden, desto genauer wird auf der einen Seite die Bestimmung einer kritischen Situation. Auf der anderen Seite wird die Vernetzung wichtiger: Die Abstimmung muss in Sekundenbruchteilen stattfinden. Die Kommunikation mit den Sensoren und Aktoren darf nicht verzögert werden. Man kann es sich nicht leisten, auf „verspätete“ Sensormeldungen zu warten, weil man schlimmstenfalls Menschenleben gefährden würde. Es gelten harte Echtzeitanforderungen.

Das ESI-Anwendungszentrum arbeitet in verschiedenen Projekten daran, die Zuverlässigkeit der Steuergeräte zu erhöhen, etwa durch Optimierung der Vernetzungstopologie, durch Erweiterung der Diagnosefähigkeit oder durch besser koordinierte Moduswechsel. Die Sicherheit, sowohl funktional („Safety“) als auch nicht-funktional („Security“) wird dabei ebenfalls betrachtet.